Desina Muth

Wir tragen unsere Kindheit in uns als Erbe und als Maßstab, an dem wir die Kindheit unserer Kinder messen. Wenn wir das Glück einer weitgehend idyllischen und friedlichen Kindheit hatten, dann wünschen wir uns das auch für unsere Kinder. Wenn unsere Kindheit überschattet war von schlechten Erfahrungen, Gewalt und Angst, versuchen wir alles, damit es unsere Kinder besser haben.

Wir sind als Gesellschaft dazu verpflichtet, nicht nur die Kindheit unserer eigenen Kinder zu schützen, sondern wir müssen dafür sorgen, dass alle Kinder eine gute Kindheit haben. Jedes Kind hat ein Recht auf Teilhabe und darauf, geborgen aufzuwachsen. Die Kindertagesbetreuung stellt einen ersten Schritt in die Gesellschaft dar, die ein Kind vollzieht. Ohne familiäre Bindungsperson wird der Alltag unter Gleichaltrigen gestaltet. Die Kinder lernen von und miteinander, wachsen, erfahren und bilden sich. Dazu braucht es eine gute, qualifizierte und ausgebildete Fachkraft, die diese vielen Schritte begleiten kann und unterstützen darf.

Die Care-Arbeit wird viel zu oft noch als niedere Arbeit in der Gesellschaft angesehen. Auch wenn wir die Betreuung um Begrifflichkeiten wie Bildung und Erziehung erweitern, steigt die Wertschätzung nicht ausreichend, um den eigentlichen Wert zu erfassen. Es geht um die Kindheit eines jeden einzelnen Menschen. Die Erfahrungen, die in dieser Zeit gemacht werden, sind elementar und bedürfen einer Sorgfalt und Wertschätzung gegenüber der Individualität und Einzigartigkeit eines jeden Kindes.

Wir als Eltern tragen die Verantwortung für unsere Kinder und sind ihre Stimme, um für sie einzustehen, solange sie das noch nicht selbstständig können. Ich möchte, dass sich der Blick auf Kindheit und Kinder im Allgemeinen wandelt, innerhalb der Gesellschaft und auch innerhalb der Politik. Eine verlässliche, zeitgeistige und zukunftsgerichtete Familienpolitik ist unerlässlich, um auch in Zukunft eine starke, demokratische Gesellschaft zu haben.

Ich lebe mit meiner Familie in Baden-Württemberg und engagiere mich in der Elternarbeit im frühkindlichen Bereich seit 2020. Neben dem turbulenten Leben in der Familie, dass wir mit Herz und Liebe leben, lese ich gerne und spiele gerne Theater.

 

Yvonne Leidner

Der gesamtgesellschaftliche Blick auf Kinder muss sich verändern und die Politik in Deutschland sollte Familien in allen möglichen Konstellationen viel stärker priorisieren und unterstützen. Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und dadurch sind sie eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Familien dürfen nicht länger alleine gelassen werden.

Ich möchte allen Eltern, deren Kinder einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung haben und/ oder eine frühkindliche Bildungseinrichtung besuchen, eine Stimme geben und ihre Interessen auf Bundesebene vertreten – gegenüber der Politik, der Wirtschaft, den Erziehungs- und Kooperationspartner*innen.

Des Weiteren darf es kein Ausspielen von Eltern und Trägern/ KiTa-Fachkräften, von Gebührenfreiheit und Qualität mehr geben. Hier besteht kein Kausalzusammenhang, zwischen dem wir Eltern wählen müssten. Eine gebührenfreie frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung sorgt für Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit.

Zum andern ist mir wichtig, dass in allen Bundesländern die Mitwirkungsrechte der Eltern und Kinder eingeführt, bewahrt und umgesetzt werden. Dafür ist Aufklärung, auch der Eltern, Wissenstransfer und ein guter, kontinuierlicher Onboarding-Prozess neuer BEVKi-Mitglieder maßgeblich.

Nachdem ich in den letzten Jahren intensiv auf Landesebene in Schleswig-Holstein ehrenamtlich für die Familien eingetreten bin, möchte ich die Themen gerne auf Bundesebene weiter voran bringen und auf der Arbeit meiner Vorgänger*innen aufbauen.

Wenn ich nicht in der BEVKi aktiv bin, genieße ich die Zeit mit meinem Sohn und meinem Mann. Wir unternehmen etwas, buddeln im Garten oder besuchen unsere Familien. Und wenn ich dann noch etwas Zeit finde, erhole ich mich an der Nähmaschine oder an den Stricknadeln- natürlich ist das Ergebnis dann meistens in Kindergröße.

 

Irina Prüm

Jedes Kind in Deutschland soll einen bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Platz in der Kindertagespflege oder einer Tageseinrichtung für Kinder erhalten. Egal in welcher Stadt es lebt, ob es in einer finanzstarken oder -schwachen Familie aufwächst, welcher Herkunft es ist und unabhängig davon, ob es behindert oder von Behinderung bedroht ist.

Die Förderung der Entwicklung von Kindern zu selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und zugleich eine Chance, unsere Demokratie nachhaltig stabil und gerechter zu gestalten. Dass es sich um einen Mehrwert für alle (!) handelt, wenn die familienunterstützende Kindertagesbetreuung hervorragend ausgestaltet und beitragsfrei ist, möchte ich gerne auf Bundesebene noch deutlicher in den politischen Diskurs einbringen.

Ich bin davon überzeugt, dass die BEVKi genau das Gremium ist, das im Austausch mit anderen Akteur*innen Verbesserungen für alle (auch zukünftige) Landesverbände herbeiführen kann und auch muss. Denn der Kinderschutz, Integration, Inklusion, Armut, Gleichberechtigung der Geschlechter und vieles mehr, können durch bedarfsgerechte frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung positiv beeinflusst werden.

Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, wohne in Leverkusen in Nordrhein-Westfalen und engagiere mich hier auch in der Kommunalpolitik und auf der Landesebene für Kinder und Familien. Hauptamtlich arbeite ich als Projektleiterin für Bauprojekte in einer kommunalen Verwaltung und war dort u.a. für den Neubau für 4 Kitas zuständig.

Wenn ich mal keine Termine habe, liebe ich es, mich mit meinen Kindern zu unterhalten (was für eine interessante Welt, von der sie berichten!) und mich mit meinem Mann kaputt zu lachen. Außerdem wird bei uns über die Erstellung von Videos gefachsimpelt, gekocht, genäht, und gebastelt- kurz: Kreativität wird hier großgeschrieben.

Katharina Queisser

Damit ein Kind glücklich und geborgen aufwachsen kann muss das Umfeld dafür geeignet sein. Da sind zum Einen die Rahmenbedingungen, die stimmen müssen und zum Anderen sind es die Menschen, die das Kind umgeben. In erster Linie sehe ich die Familie, dann unsere Gesellschaft und fast täglich sind es die Akteure der Kindertagesbetreuung die sich in ihrem Umfeld ebenfalls glücklich und geborgen fühlen dürfen. Deshalb braucht es für mich den Dialog in Erziehungspartnerschaften und Rahmen- bzw. Arbeitsbedingungen die den Akteuren die Möglichkeit bieten, ihre Profession zu leben, weiterzuentwickeln und auch außerhalb ihrer Arbeit ein glückliches und geborgenes Leben zu führen.

Zentrale Ziele als Bundeselternvertreterin sind für mich die Vertretung und Teilnahme aller Bundesländer in und an der BEVKi. Das heißt vor allem eine handlungsfähige und stabile Landesvertretung in jedem Bundesland beim Aufbau zu unterstützen, die dann ihrerseits auf Kommunal- und Gemeindeebene unterstützend wirken und sich auf der Bundesebene beratend einbringen kann. Die Elternvertreter müssen vernetzt sein, damit eine gelungene Erziehungspartnerschaft gelebt werden kann. Zur Verbesserung der Steuerung des Systems der Kindertagesbetreuung möchte ich mit der Stimme der Eltern beitragen. Unter anderem sollen die Länder die für sie passenden Werkzeuge und Instrumente an die Hand bekommen, um ihre Kitalandschaft unabhängig vom Geldbeutel der Eltern für alle zu öffnen und qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung anbieten zu können. Denn Kinder haben ein Recht auf Bildung.

Ich wohne mit meiner Familie in Berlin-Siemensstadt, studiere (Bildungs- und Erziehungswissenschaft) und arbeite ehrenamtlich in mehreren Bezirken Berlins und nun auch im gesamten Bundesgebiet als Elternvertreterin für die Kindertagesbetreuung.

Dr. Asif Stöckel-Karim

Elternmitwirkung bedeutet für mich den Teil der Entwicklung meines Kindes in der Tageseinrichtung aktiv mitzutragen.

Dafür setze ich mich bei der BEVKi ein: Die Bundesländer sollen sich zum Wohle der Kinder austauschen können.

Ich habe ein Kind und wohne in Rheinland-Pfalz. Wenn ich nicht aktiv für die BEVKi tätig bin, tobe und spiele ich gerne mit meinem Kind und wundere mich jedes Mal wie ich früher ohne ausgekommen bin.