Im Zug der Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus haben bereits jetzt 13 Bundesländer angekündigt, ab kommender Woche (z.T. erst ab Dienstag) sämtliche Schulen und Kindertageseinrichtungen zu schließen.

Die bedeutet einen großen Einschnitt in das tägliche Leben von Familien. Wir als Bundeselternvertretung gehen davon aus, dass Politik diese Entscheidung verantwortlich trifft. Notwendigkeiten und Belastungen sollten sehr verantwortungsvoll abgewogen werden.

Wir werden als Eltern in den kommenden Wochen auf die Solidarität der Gesellschaft angewiesen sein. Eltern werden nicht in der Lage sein, die Folgen der flächendeckenden Schließungen von Kindertageseinrichtungen allein zu bewältigen.

Der unreflektierte Rückzug auf das sog. Homeoffice kann nur eingeschränkt Linderung bringen, und nur wenige Eltern werden die Schließzeiten mit eigenen Urlaubsansprüchen abdecken können.

Auch die finanziellen Auswirkungen der flächendeckenden Einrichtungsschließung auf Familien muss Thema werden. Eltern können mit dieser Belastung nicht allein gelassen werden. Es bedarf einer gesamtdeutschen und gesamtgesellschaftlichen Lösung hierfür. Denkbar wäre hier beispielsweise eine steuerfinanzierte Erweiterung der Krank-Tage für Kinder.

In den nächsten Wochen wird deutlich werden, wie wichtig eine gute Kindertagesbetreuung für die Wirtschaft dieses Landes ist und was passiert, wenn Eltern wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben aussteigen müssen. Eine Stabilisierung des Systems sollte eine Folge der Überwindung der Corona-Krise sein.

„Wer glaubt, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammengehen, der hat entweder Homeoffice oder Kinderbetreuung nicht verstanden“

2 Kommentare zu „„Wer glaubt, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammengehen, der hat entweder Homeoffice oder Kinderbetreuung nicht verstanden“

  • 16. April 2020 um 8:34
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    Mein Mann arbeitet von 8- 16 Uhr mit 35 Stunden im Homeoffice. Ich habe eine Zahnarztpraxis und bin 30 Stunden nicht da. Die Zwillinge sind 4 Jahre alt und wir bekommen keine Großelternunterstützung wegen der Ansteckungsgefahr. Wir sind einfach überlastet! Wie soll das gehen ohne Fernseher??? Ich mache mir ernsthaft Sorgen um meine Familie!

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  • 24. April 2020 um 12:29
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    Je länger die Kitas/Schulen geschlossen bleiben, unsere Kinder als „Virenschleudern“ verunglimpft werden und parallel die Erhöhung des Kursarbeitergeldes nach X Monaten ausdiskutiert wird, desto mehr Angst und Unzufriedenheit macht sich bei den Eltern und Arbeitnehmern breit.
    Die politischen Entscheidungen werden in Frage gestellt. Wir können kaum ruhig schlafen, weil wir nicht wissen, auf welche „Schnapsideen“ unsere Arbeitgeber noch kommen, um Kosten zu drücken. Ebenso glaubt bei uns keiner mehr daran, dass sich nach der Krise – wann immer das sein soll – irgendetwas zugunsten der Eltern/Arbeitnehmer ändert.

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