Zu einem harten Lockdown, welcher die Infektionszahlen durch Kontaktreduzierung in allen Bereichen verlässlich gesenkt hätte, fehlte wieder der Mut.

Die von uns geforderte sorgfältige Abwägung, wie diese – jetzt verlängerten Maßnahmen – sich solidarisch, leistbar, verlässlich umsetzen lassen, wurde erneut ignoriert.

Familien mit Kindern wurden erneut nicht als essenziell oder systemrelevant mitbedacht. Die Belastungen der Lockdownmaßnahmen werden nahezu unkompensiert den Eltern und Kindern aufgebürdet. „Unsere Kinder verzichten gegenwärtig auf Bildung und zahlen zukünftig die Kredite für die Rettung von Konzernen,“ sagt Janine Herzberger, Vorstandsmitglied der BEVKi.

Die bereits im Dezember beschlossenen zusätzlichen Urlaubstage wurden immer noch nicht umgesetzt. Hier stellt sich nach wie vor die Frage, wann dieses Versprechen endlich eingelöst wird? Die jetzt zusätzlich gewährten Krankentage sind jedenfalls kein adäquater Ersatz, sondern allenfalls eine flexible Ergänzung.

Vorstandskollege Axel Briege findet ebenfalls deutliche Worte: „Die Salamitaktik der Politik in Bezug auf die Corona-Maßnahmen muss endlich ein Ende haben! Die Familien erwarten vorausschauende, verlässliche und nachvollziehbare Konzepte.“

Von den Regierungen auf Bundes- und Landesebene müssen wir voraussetzen können, dass diese durchdachten Planungen für realistische Szenarien entwickeln, parlamentarisch abstimmen und umsetzen. Hektische adhoc Entscheidungen müssen der Vergangenheit angehören. Zur Erarbeitung langfristiger Konzepte steht die BEVKi allen Ressorts selbstredend zur Verfügung.

Wir sehen folgende Kernthemen, die unbedingt gegeneinander abgewogen werden müssen:

  • Gesamtgesellschaftliche Verantwortung in Bezug auf Leben und Gesundheit
  • Kindeswohl bzw. die Rechte der Kinder
  • Existenzsicherung der Familien
  • notwendige Erwerbstätigkeit und Familie vereinbaren.

Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, sondern sie bezahlen diese auch für alle.

Wir fordern daher auch weiterhin

  • eine „echte“ Unterstützung der arbeitnehmenden Elternteile durch zusätzliche, vom Bund finanzierte Urlaubstage
    Neuauflage des im Grunde hervorragenden unkomplizierten „Corona Kinderbonus“ in Höhe von 1000 € pro Kind und Monat
  • Anerkennung und Festlegung, dass die Betreuung von Kindern nicht zeitgleich mit Home-Office-Lösungen zu vereinbaren ist
  • Einschränkungen des Rechtsanspruches auf frühkindliche Bildung einzig auf behördliche Anordnung
  • verlässliche Konzepte zur Wiedereröffnung
  • verlässliche Konzepte zum Kinderschutz während der Schließungen
  • Verpflichtung der Kindertageseinrichtungen, geeignete Wege zur Kommunikationund Kontaktaufnahme mit den Kindern zu Hause zu finden und auszuführen
  • Sicherstellung des Betriebes in allen nicht behördlich geschlossenen Kindertageseinrichtungen im Rahmen der vertraglich vereinbarten Betreuungszeit
    (keine willkürlichen Einschränkungen und Schließungen auf Träger- oder Leitungsebene der Kindertageseinrichtungen)
  • Notbetreuung muss für alle jene Familien gewährleistet sein, die einen familiären Bedarf auf frühkindliche Bildung haben (nicht nur aus Systemrelevanz).
  • Investitionen in der Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege, um im Pandemiebetrieb für alle (inkl. Kita Lehrkräfte) Sicherheit zu gewährleisten – ein Notbetrieb mit Augen zu und durch ist unzumutbar
  • Beiträge und sonstige Zahlungen (Essensgeld) ohne Gegenleistung sind selbstverständlich nicht zu erheben bzw. unverzüglich zurück zu erstatten
  • Eine Erhöhung des Personalschlüssels, Leitungsfreistellung bzw. Gruppenverkleinerungen sind notwendige Lehren aus dieser Pandemie und unverzüglich zu initiieren.

Pressemitteilung als PDF zum Herunterladen

Pressemitteilung zu Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz am 05.01.2021: Eltern erneut alleingelassen

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